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- Musikerlebnis der Extraklasse (in German)

Der Patriot, Lippstädter Zeitung 3. Mai 2017 Organist Stephen Tharp aus New York begeistert an der Aubertin-Orgel ERWITTE „Wow!“ sagte der amerikanische Organist Stephen Tharp, als er zum ersten Mal die neue Aubertin-Orgel in St. Laurentius bespielte. Der Konzert- und Kathedral-Organist aus New York City war begeistert von dem Instrument. Der in über 1400 Konzerten weltweit anerkannte Ausnahme-Organist zelebrierte bei seinem Gastspiel in Erwitte ein Fest der Klangfarben auf der Königin der Instrumente. Hier paarten sich hochgradige Virtuosität auf den Manualen und dem Pedal mit sicherem Gespür für die jeweils passende Registerwahl, um mit den technischen Finessen der Orgel eine vielschichtige Palette verschiedener Klangfarben abzurufen. Das begann schon recht heroisch mit einem Orgel-Solo von Marcel Dupré mit eindrucksvollen marschartigen Stützen im Klangfundament bis hin zum furiosen Presto unter stetiger Steigerung in der Registrierung. Stephen Tharp favorisiert offensichtlich die neuere Orgelmusik. So gefielen bei der Pastorale und der Toccata von David Conte die eingelagerten rhythmisch reizvollen Kapriolen und die virtuos gestalteten Laufpassagen bis hin zum gewaltigen Schlussakkord. Als verspielt wirkende adrette Bravourstückchen in kleiner Registrierung mit dominierenden Flötenparts nahmen sich das Präludium und die Fuge Nr 2 G-Dur von Camille Saint Saens aus. Dumpf düstere Akkorde erhoben sich aus der Tiefe in üppiger Registrierung in eindringlicher Dramatik hervor bei Franz Liszts „Funerailles“ aus den „Harmonies poetiques“, hier in einer interessanten Transkription des Organisten. So wechselten brodelnde vollgriffige Akkorde mit lieblichen Flötenmotiven im Schwellwerk-Register. Zum Finale bot der Künstler in einem kräftezehrenden Gewaltakt schwere Kost bei der lupenreinen Deutung des B-A-C-H-Motivs in der Fantasie und Fuge von Franz Liszt, hier jedoch in der synkretistischen Version der Partitur von Jean Guillou. Gewaltig erhob sich das in allen Klangschattierungen wiederkehrende Bach-Motiv zu erhabener Größe hervor, eingebettet in virtuose Manualläufe und eruptive Klangkaskaden, dann wieder unterbrochen von klanglichen Ruheoasen und teils kecken Tonmotiven. Da ging kein Ton daneben, das war hochgradig virtuose und beeindruckende Orgelkost der Extraklasse. Das Publikum in der nahezu vollbesetzten Kirche war begeistert.

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